Die Sinne fördern und fordern - unser Sinnesgarten

Frühlingsblumen im CARECON Seniorenwohnpark
Was ist ein Sinnesgarten?

Ein Sinnesgarten ist ein Pfad oder Gartenstück, anhand von speziellen Elementen, Anpflanzungen und Räume unterschiedliche Sinne des Menschen angesprochen werden. Durch diese Sinneseindrücke soll u.a. die Wahrnehmung der Bewohner gefördert und unterstützt werden, Wohlbefinden soll gesteigert, Erinnerungen sollen „geweckt“ und Beschäftigungsmöglichkeiten angeboten werden.

Darüber hinaus ist der Sinnesgarten im Seniorenwohnpark Vaterstetten so angelegt, dass durch gemeinsame Aktivitäten, dem entspannten Verweilen und der Gestaltung von „Orten der Begegnung“ im besonderen Maße soziale Aspekte gefördert werden. Der Garten bietet in diesem Sinne Möglichkeiten der Kontaktaufnahme, der Kommunikation mit anderen Menschen. In einem natürlichen Umfeld werden Ziele wie Integration und Normalität auf sehr elementarer Weise verfolgt.

Der Sinnesgarten ist gezielt auf die physischen und psychischen Bedürfnisse der Bewohner abgestimmt und zur Unterstützung ihrer Selbständigkeit angelegt. In diesem Kontext erhält der Garten eine therapeutische Komponente, die in Verbindung mit den beschriebenen Zielen steht.

Wofür ist der Sinnesgarten gut?

Krankheitsbedingt liegen bei unseren Bewohnern mehr oder weniger stark ausgeprägte Einschränkungen, Beeinträchtigungen und Hilfebedarfe in fast allen Lebensbereichen vor. Konkret zählen dazu beispielsweise: Wahrnehmungsstörungen, Kontaktstörungen, demenzielle Entwicklungen, Hilfebedarfe bei der Tagesstrukturierung und bei der Freizeitgestaltung, Einschränkungen in der zeitlichen und örtlichen Orientierung, Hilfebedarfe in Bereichen der alltäglichen Lebensführung und der Selbstversorgung.

Unter Berücksichtigung und im direkten Bezug zu diesen Beeinträchtigungen ist der Sinnesgarten durch eine Vielzahl von Erfahrungsfeldern und Elementen unterschiedliche aber auch kombinierte Sinnesbereiche ansprechend.

Grundsätzlich wurden beider Gestaltung folgende Aspekte/Funktionen berücksichtigt:

  • Sehen: Optische Reize und die Wirkung von Farben sollen ebenso zur Aktivierung, Harmonisierung oder Beruhigung eingesetzt werden, wie auch die Beobachtung von „Wachstum und Vergehen“ dazu beiträgt eine (jahreszeitliche) Orientierung aufrecht zu erhalten.
  • Hören: Das Plätschern von Wasser, Vogelstimmen, Wind der durch Blätter rauscht erzeugen eine beruhigende Geräuschkulisse, die entspannend wirkt. Der Sinnesgarten bietet bewusste Rückzugsmöglichkeiten von den alltäglichen Geräuschen im Gruppenalltag.
  • Riechen: Neurophysiologisch besteht im menschlichen Gehirn eine enge Verbindung zwischen dem Geruchssinn und den Bereichen „Emotionen“ und „Gedächtnis“. Das Riechen von Duftpflanzen kann z.B. eine unmittelbar beruhigende Wirkung entfalten. Ebenso kann das Riechen von Kräutern, von frisch gemähtem Gras oder feuchter Erde Erinnerungen wecken, die für den einzelnen Menschen positive Gefühle hervorrufen. Hier kann an biographischen Erlebnissen eines Bewohner sangeknüpft werden. Ein Bewohner erkennt bestimmte Düfte wieder und bringt sie mit dem früher erlebten in Verbindung. Für Menschen mit demenziellen Veränderungen oder starken geistigen Beeinträchtigungen kann so z.B. sehr unmittelbar das Gefühl von Geborgenheit vermittelt werden, Unruhe und Ängste werden abgebaut und innere Ruhe kehrt ein.
  • Schmecken: Kräuter sowie andere Nutzpflanzen bieten die Möglichkeit zum Naschen. Jahreszeitlich kann „probiert“ und geerntet und damit der Garten auch über den Geschmackssinn wahrgenommen werden.
  • Fühlen/Tasten: Der Sinnesgarten bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten die Umgebungzu ertasten und zu begreifen. Pflanzen mit unterschiedlichen Oberflächen, Steine, Wasser oder Bodenbeläge bieten abwechslungsreiche und lebendige Erfahrungsflächen für die Bewohner. Neben den Aspekten des Verstehens werden darüber hinaus auch motorische Fähigkeiten unterstützt und gefördert.
Ein Ort der Begegnung

Ein Sinnesgarten bietet vielfältige Kontaktmöglichkeiten durch die gemeinschaftliche Nutzung spezieller Elemente, der Arbeit und Beschäftigung in Gruppen oder einfach nur im gemeinsamen Verweilen und dem Spaziergang in und durch den Garten.

Der Sinnesgarten ist ein Ort der Begegnung. Er dient der Kontaktaufnahme und der Gestaltung sozialer Beziehungen sowohl zu anderen Bewohnern und Mitarbeitern des Hauses wie auch zu Personen außerhalb der Einrichtung. Durch den gebäudenahen Bereich des Gartens ist dabei die Sicherheit der Bewohner gewährleistet.

Für einzelne Bewohner, die über Kontaktstörungen leiden und bei denen ausgeprägte Rückzugstendenzen zu beobachten sind, kann der Sinnesgarten zu einem Raum werden, in dem sie wieder lernen sich zu öffnen, mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen und in kleinen Schritten wieder am Leben in der Gemeinschaft teilzuhaben.

Barrierefreiheit,Überschaubarkeit, Erreichbarkeit

Der Sinnesgarten im CARECON Seniorewnorhnpark ist so angelegt, dass die Bewohner sich selbständig, barrierefrei und gefahrlos in ihm aufhalten und beschäftigen können.

Die Wegeführung ist klar strukturiert und übersichtlich. Die Wege haben eine großzügige Breite, so dass auch für Rollstuhlfahrer die Nutzung des Sinnesgartens selbständig möglich ist. Ruheplätze laden zum Verweilen ein und bieten Möglichkeiten zur Pause und zur Erholung.

Der Garten kann selbständig von den Bewohnern aufgesucht werden aber auch eine teilnehmende Beobachtung aus den Wohnbereichen des Hauses heraus ist möglich. So können Bewohner den Garten zu ganz unterschiedlichen Tages- und Jahreszeiten und bei unterschiedlichen Witterungsbedingungen erleben und beobachten.

Konzeption und Umsetzung des Sinnesgartens:

Julia Keller, Qulitätsmamagement

Carmen Kieltsch, Leitung Soziale Betreuung

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